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Prong: Ruining Lives (Review)

Artist:

Prong

Prong: Ruining Lives
Album:

Ruining Lives

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hardcore/Alternative Metal

Label: SPV Steamhammer
Spieldauer: 41:55
Erschienen: 25.04.2014
Website: [Link]

PRONG war noch nie eine Band des geraden Wegs. Trotz Genreklassikern wie "Beg To Differ" und "Cleansing" stand das Baby von Tommy Victor 1997 plötzlich ohne Label und erst mal ohne Zukunft da. Während sich Victor mit Gastspielen bei u.a. DANZIG und MINISTRY über Wasser hielt, verkam PRONG zu einer On-Off-Beziehung mit mittelmäßigem Output. Vielleicht sprach man deswegen etwas missverständlich von einem Comeback, als 2012 "Carved Into Stone" ein erfreulich starkes Album die Szene glücklich stimmte.

Schon zwei Jahre später steht der Nachfolger "Ruining Lives" im Plattenladen und ist damit schon das fünfte Album in vier Jahren, an dem Tommy Victor mitarbeitete. Während das 10. DANZIG-Album noch in der Mache ist, lassen der Vorgänger "Deth Red Sabaoth" aus 2010 und das MINISTRY-Comeback-Scheibchen "Relapse" deutlich zu wünschen übrig. Natürlich wirkt es sehr beeindruckend, wenn Herr Victor höchstselbst von seinem irren Arbeitstempo und Ideenreichtum schwärmt, aber wo schwache Alben hinführen können, das weiß er auch.

"Ruining Lives" ist tatsächlich schon das 9. PRONG-Album und fängt da an, wo "Carved Into Stone" aufhört. 'Turnover' ist eine weitere Hymne für die Setlist der Amis und überzeugt neben dem traditionell originellen Riffing mit seinem poppigen Refrain. 'The Barriers' bekommt mit immer wieder auftretenden Thrash-Gitarren-Parts und einem punkigen Drumbeat einen frischen Anstrich verpasst, während 'Windows Shut' gekonnt zwischen Pop-Appeal, ruhigeren Strophen und intelligentem Hardcore-Riffing vermittelt. Ohnehin, wie konnte die Szene so lange ohne den PRONG-typischen Mix aus Heavy und Thrash Metal, Hardcore und einer Prise Industrial inklusive tollen Riffs und mal harten, mal poppigen Momenten auskommen?

Vielleicht weil PRONG nicht immer in der Lage sind ihr Potential abzurufen. Das kann noch relativ gut ausgehen, wenn wie 'Remove, Separate Self' und 'Absence Of Light' immer noch gute Songs fabriziert werden, denen aber der Feinschliff fehlt. Da mangelt es manchmal an einer guten Strophe, um die starken Refrains zu unterstützen, es fehlt einfach ein Stück. Und ohne dass es wirklich unterirdisch wird, kommen andere einfach nicht auf den Punkt. Der Titeltrack und auch 'Self Will Run Riot' sind rund um die wie immer eingängigen Refrains ungewohnt sperrig ausgefallen, 'Come To Realize' lebt hingegen mehr von seiner Rhythmik und den guten Riffs. 'Chamber Of Thought' wiederum ist eine punkige Uptempo-Granate, zu der es sich gut ausrasten lässt, während 'Limitations And Validations' überhaupt nicht zünden will.

FAZIT: Ja, irgendwie ist es Jammern auf hohem Niveau. "Ruining Lives" steckt die Alben der Post-"Cleansing"-Phase locker in die Tasche und versprüht gute Laune, wirkt aber insgesamt nicht so ausgereift wie der Vorgänger. Ein klassisches "Aus dem Bauch heraus"-Album. Aber die Hauptsache ist, dass PRONG wieder da sind und auf der aktuellen Europa-Tour mit einer bärenstarken Setlist nur so vor Spielfreude strotzen.

Norman R. (Info) (Review 55745x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Turnover
  • The Barriers
  • Windows Shut
  • Remove, Separate Self
  • Ruining Lives
  • Absence Of Light
  • The Book Of Change
  • Self Will Run Riot
  • Come To Realize
  • Chamber Of Thought
  • Limitations And Validations

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 14.05.2014

Da stimme ich zu, mit einer Einschränkung und einer Ergänzung.

Die Einschränkung: dieses Album steckt für mich die Post-Cleansing-Alben nicht in die Tasche. Was man als Prong-Fan gegen Hitfabriken wie Rude Awakening, Scorpio Rising und Power Of The Damager haben kann, werde ich nie begreifen.

Das liegt auch an der Ergänzung zu dem, was du schreibst. Auf allen Scheiben zwischen Cleansing und der letzten hat man Tommy immer seinen Signature-Besten-Gitarrensound-Ever spendiert. Seit Carved Into Stone bügeln sie ihn glatt, die Klampfe könnte jetzt jedem gehören (klanglich wohlgemerkt). Das kostet viel (besonders wenn die Songs nicht sooo die Überknaller sind, konnte Tommys Ton doch immer noch einiges retten) und ist völlig unverständlich.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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